Sensorik und Instandhaltung
Auch die Gesundheit von Immobilien lässt sich anhand von Daten tracken. Was Sensorik hier leisten kann, darüber hat sich Benjamin Oberwallner, Bereichsleiter Solution Management, mit Franz [...]
Interview mit Benjamin Oberwallner, CalCon Deutschland GmbH, über Predictive Maintenance
Genau. Im Grunde ist die Erfassung der Daten ja das Aufwendige. Wir wissen das bereits aus vergangenen Projekten, aber mit dem Thema BIM im Bestand bekommt das noch eine ganz andere Dimension. Denn im Grund müssen wir Daten zu Dingen sammeln, für die es vorher kein Projekt gab. Bei BIM läuft ja im Vorfeld immer ein Projekt ab, und in dieses kann die Datensammlung implementiert werden. Im Bestand ist es aber etwas anderes. Wir müssen diese Daten also extra sammeln. Und dabei muss man natürlich immer im Hinterkopf behalten, dass man diese Daten im Nachgang auch noch pflegen muss. Das heißt, man braucht ein Datenmodell, das nicht nur bei der Datenerhebung effizient ist, sondern auch bei der Datenpflege. Deshalb steht bei uns das Pareto- oder 80-20-Prinzip im Mittelpunkt. Wir konzentrieren uns also auf die wesentlichen Eigenschaften der Immobilie. Aber nichtsdestotrotz bieten wir an, dass wir dieses Datenmodell an die unternehmenseigenen Prozesse anpassen, folglich kann man die Daten genau so sammeln, wie man es benötigt.
In Zukunft wird es bestimmt einfacher, weil uns die Digitalisierung dahingehend ganz neue Möglichkeiten bietet, man denke nur an Sensoren, etwa bei Wärmeerzeugern oder Aufzugsanlagen. Es gibt natürlich Bereiche, da wird es auch in Zukunft schwierig sein, mit digitalen Sensoren zu arbeiten, aber man sieht, dass das Ganze bereits in die richtige Richtung geht. In der TGA ist das schon recht weit fortgeschritten. Aber auch hier gilt, zu überlegen, welche Daten man wirklich benötigt. Und übrigens wird auch die Datenpflege dadurch um einiges einfacher…
Die Datenerhebung zu digitalisieren bietet uns die Möglichkeit, mit Hilfe von Predictive Maintenance die Entwicklung der Bauteile in einem Gebäude oder einem Grundstück im Blick zu behalten. Das heißt, wir erheben Daten, die uns Aufschluss darüber geben, wie sich ein Objekt in Zukunft entwickelt, und zwar vor allem hinsichtlich der Abnutzung. Die ist eines der zentralen Themen bei uns, denn nimmt man zum Beispiel eine Tür, die öfter genutzt wird als eine andere, dann nutzt diese sich dementsprechend schneller ab. Man denke an Automatiktüren oder an Wärmeerzeuger, die sehr viel takten… Mit Predictive Maintenance bekommt man über die Statistik hinaus eine bessere Aussage dazu, wie stark ein Bauteil abgenutzt ist.