25 Jahre effizientes Bestandsmanagement Immobilien
Die Frage, wie man an all die Daten gelangt, die notwendig sind, um Immobilien nachhaltig zu entwickeln, ist nicht wirklich neu. Denn die vorhandenen Mittel optimal einzusetzen, vorausschauend zu planen und Mehrwerte zu schaffen, war auch schon vor dem Klimapfad Voraussetzung für ein effizientes und wirtschaftliches Bestandsmanagement Immobilien. Trotz BIM und fortschreitender Digitalisierung ist die Schaffung einer verlässlichen Datenbasis für all diese Entscheidungen jedoch gerade im Bestand nach wie vor kein Selbstläufer.
Kein Wunder also, dass die Europäische Kommission bereits 1995 ein Forschungsprojekt ins Leben rief, um den sich europaweit stetig wandelnden und steigenden wirtschaftlichen Anforderungen an das Bestandsmanagement Immobilien in der Wohnungswirtschaft gerecht zu werden. Ziel war es, eine praxisgerechte, kostengünstige, schnelle und objektive Zustandsbewertung von Bestandsimmobilien zu ermöglichen und darüber hinaus die Instandhaltungsplanung sowie die Budgetierung zu vereinfachen. Das Projekt hieß EPIQR (sprich Epikur), was für die Betrachtung des Energieverbrauchs (energy performance), der Wohnraumqualität (indoor environment quality) und die Berücksichtigung von Instandsetzungsmaßnahmen (refurbishment) an Altbauten steht.
Sieben europäische Forschungseinrichtungen, denen externe Fachleute aus der Immobilienwirtschaft angegliedert waren, machten sich also ans Werk, ein geeignetes Verfahren für das Bestandsmanagement Immobilien zu entwickeln. Darunter für Deutschland das Fraunhofer-Institut für Bauphysik – und der Rest ist sozusagen Geschichte! Denn dies war die Geburtsstunde von epiqr®, einer produktneutral entwickelten Software, die Kaufleuten und Technikern fundierte und bilanzierbare Ergebnisse auf Basis von wenigen, gezielt erhobenen Daten liefern sollte.
Effizient objektive Daten für das Bestandsmanagement Immobilien erheben
Damit wurde nicht weniger als ein neuer Weg in der Bewertung von Immobilien sowie der Durchführung von Facility-Management-Leistungen eingeschlagen. Denn während man dabei üblicherweise sehr detailliert auf das Gebäude eingeht, entschied man sich beim EPIQR-Verfahren dafür, den Zustand der Immobilie und die damit verbundenen Instandhaltungskosten nicht möglichst genau, sondern möglichst schnell und benutzerfreundlich zu ermitteln.
Anhand weniger zu erfassender Grunddaten sollten mittels umfangreicher statistischer Hochrechnungen automatisch Rückschlüsse auf zu treffende Maßnahmen und damit verbundene Kosten gezogen werden können. Um dies zu ermöglichen, stützte sich EPIQR auf eine umfangreiche Datenbasis, für die Daten von mehr als 900 Architekturbüros, verschiedenen EU-Forschungsprojekten und circa 1.900 Literaturstellen ausgewertet wurden.

Im Anschluss an das EU-Projekt entwickelte das Fraunhofer IBP das Verfahren in Eigenregie weiter. Christian Wetzel gründete schließlich CalCon als Spin-off aus dem Institut und brachte im Jahr 2000 die Software epiqr® auf den Markt – einige von Ihnen werden sich vielleicht noch erinnern… Seither hat sich eine Menge getan: Nicht nur wurde mit AiBATROS eine webbasierte Anwendung entwickelt, inzwischen können neben Wohngebäuden und Wohnungen auch Nichtwohngebäude wie Krankenhäuser, Verwaltungsgebäude oder Feuerwachen sowie deren Grundstücke erfasst und bewertet werden. Und mit Funktionen zur Portfolioanalyse und Investitionsrechnung lässt sich der komplette Instandhaltungsprozess IT-gestützt abbilden.
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