Um eine energetische Sanierung zielgerichtet planen zu können, muss man zunächst den Energiebedarf Immobilie betrachten, denn nur so lassen sich Schwachstellen identifizieren und auch die Effekte von Maßnahmen kalkulieren. Doch wie gut stimmen die hierzu erforderlichen Modellrechnungen mit der Realität überein?
„Jedem sollte klar sein, dass Berechnungsmodelle zwar wichtige Anhaltspunkte bieten, jedoch, etwa aufgrund des menschlichen Nutzungsverhaltens, nicht in der Lage sind, die Realität eins zu eins abzubilden“, erklärt Benjamin Oberwallner, Bereichsleiter Product Management bei CalCon. „Der Energiebedarf Immobilie geht von einem „Normmenschen“ aus, der sich auf eine gewisse Art und Weise verhält, aber der echte Mensch ist eine Unbekannte, deren Verhalten sich nicht vorhersagen lässt. Niemand lüftet beispielsweise viermal täglich für exakt fünf Minuten und macht danach das Fenster wieder zu.“
Angesichts Millionen von Menschen mit unterschiedlichen Verhaltensweisen, braucht es also Modellrechnungen, um der Realität zumindest möglichst nahe kommen. Aber wie nahe? Gerade die Nutzung eines vereinfachten Verfahrens und von Statistik durch AiBATROS wirft diese Frage immer wieder auf.
Energiebedarf Immobilie und Verbrauch im Vergleich
Um hierauf eine Antwort zu finden, hat CalCon eine Grafik des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR), die Daten zum Energiebedarf Immobilie und -verbrauch vergleicht, um Daten aus AiBATROS ergänzt.

Auf der horizontalen Achse wird der Energiebedarf pro Quadratmeter und Jahr in Kilowattstunden (kWh/m²a) abgebildet, also der Wert, der sich aus Modellberechnungen ergibt. Die vertikale Achse zeigt hingegen den realen Energieverbrauch, ebenfalls in kWh/m²a. Jedes graue Kreuz steht für ein Gebäude aus der BBSR-Datenbank, während es sich bei den orangen Rauten um die Werte der Objekte aus AiBATROS handelt.
„Wenn man sich von der blauen Linie, die den Mittelwert der BBSR-Daten darstellt, nicht täuschen lässt, und sich stattdessen auf die grauen Kreuze fokussiert, wird klar, dass zwischen dem Verbrauch und dem Bedarf zwar ein gewisser Zusammenhang, aber kaum Korrelation besteht“, erläutert Benjamin Oberwallner. „Der berechnete Bedarf liegt also im selben Bereich, im Schnitt allerdings etwas oberhalb des Verbrauchs. Auffällig ist auch: je höher der Energiebedarf Immobilie, desto größer ist diese Abweichung.“
Das hat wohl mit dem Nutzer zu tun, der anders als der Normmensch in der Lage ist, auf seine Umwelt zu reagieren. Wenn er merkt, dass er in einem Gebäude lebt, das von schlechter energetischer Qualität ist, weil vielleicht die Fenster nicht gut gedämmt sind, dann wird er wahrscheinlich versuchen, sich energiesparend zu verhalten. Je höher der Energiebedarf Immobilie ist, umso mehr wird folglich gespart.
Pareto funktioniert
Aber wie sieht es mit den Daten aus AiBATROS aus? Die Grafik zeigt, dass diese im Bereich der anderen Modellrechnungen liegen, ja sogar eine etwas geringere Streuung aufweisen. „Wir bilden mit unserem Verfahren den Verbrauch im Vergleich zu anderen Energiebedarfsrechnungen, etwa nach DIN 4108 oder 18599, also sehr gut ab. Da kann man wirklich sagen, das passt – allerdings ohne den Anspruch zu erheben, dass eine Modellrechnung je die Realität vollkommen widerspiegeln könnte“, betont Benjamin Oberwallner. AiBATROS wird somit seinem Anspruch, der Immobilienwirtschaft mit minimalem Aufwand eine zuverlässige Planungsgrundlage zur Verfügung zu stellen, auch in Sachen energetische Sanierung absolut gerecht.
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