AiBATROS®
Ein irrsinniger Aufwand über die Planungsphase hinaus
Die BIM WORLD in München gilt als die Plattform für Themen rund um das Building Information Modeling. Maximilian Althammer, Data Engineer bei der CalCon Deutschland GmbH, hat sich vor Ort ein Bild von der aktuellen Lage gemacht – und dabei natürlich die Brille des Bestandsmanagers aufgehabt.
Objektdaten

AiBATROS® im Einsatz: Objektdaten

Wie war es auf der BIM WORLD? Gibt es neue Entwicklungen?
An sich nichts wirklich Innovatives. Seit gut zehn Jahren geht es unter dem Stichwort BIM einfach nur darum, möglichst viele Objektdaten in 3D-Modellen zu sammeln. Und so richtig durchgesetzt hat sich das bisher wohl auch nicht, schließlich geht es hier nur um Neubauten, und da BIM auch nicht auf jeder Baustelle zum Einsatz kommt, befinden wir uns bei den Objekten, die wirklich ein BIM-Modell haben, wahrscheinlich eher im Promillebereich.

Wie sieht es mit der Nutzung dieser Objektdaten für das Bestandsmanagement aus?
Der Schritt von der Bau- zur Betriebsphase ist, glaube ich, noch nicht ganz ausgereift. Ich stelle mir das fast wie einen Bruch vor. Bestenfalls wird dem Betreiber ein vollständiges 3D-Modell übergeben und er erfährt, wie es funktioniert und wie es zu pflegen ist. Aber dann war es das. So ungefähr nach mir die Sintflut – oder besser die Datenflut, denn er bekommt da einen riesigen Berg an Daten und kann dann schauen, was er damit anfängt.

Die Prämisse von BIM ist ja, dass man beispielsweise eine Tür im Modell anklicken kann und sofort alle Informationen dazu hat. Das macht in der Bauphase insofern Sinn, als man Mängel auf diese Weise relativ schnell feststellen und beheben kann. Aber es stellt sich natürlich die Frage, wie man diese Objektdaten später pflegt, denn ansonsten hat man bald ein veraltetes Modell. Das gewissenhaft zu machen, ist ein enormer Aufwand. Stellen wir uns mal vor, ein Hausmeister tauscht alle Türklinken in einem Gebäude aus. Danach sollte er diese 1.000 Türklinken eigentlich auch noch im Modell aktualisieren…

Und was ist mit Datenmodellen für den Bestand?
Auch das ist ein Thema, das noch zu kurz kommt, vielleicht auch unterschätzt wird. Das sieht man allein daran, dass sich fast alle Firmen auf der BIM WORLD mit der Bauphase beschäftigen. Wir waren da mit AiBATROS® schon eher Exoten. Dabei ist doch die entscheidende Frage, wie man im Bestand an einen vernünftigen Datenbestand kommt. Wir reden hier immerhin von 95 Prozent aller Gebäude! Für diese nachträglich ein BIM-Modell zu erstellen, ist unmöglich, denn du weißt ja im Normalfall eben nicht, wo beispielsweise die Rohrleitungen verlaufen.

Deswegen besteht bei BIM im Bestand immer eine gewisse Diskrepanz zwischen der Realität und dem Datenmodell. Es macht demnach Sinn, sich für ein abgespecktes Datenmodell zu entscheiden, für das man nicht tagelang durch das Gebäude laufen und ein Aufmaß nehmen muss, nur um dann doch verschiedene Sachverhalte einfach nicht klären zu können, weil man eben nicht in die Wände reinsehen kann.

Man muss sich also im Klaren sein, dass man im Bestand nicht alle Daten erfassen kann. Aber eigentlich ist das auch gar nicht nötig, denn tatsächlich ist ja nur ein Teil der Millionen Daten des BIM-Modells für die Nutzungsphase wichtig. Fängt man bei null an, kann man sich auf die Objektdaten konzentrieren, die man wirklich braucht. Das ist auf alle Fälle ein Vorteil.

Wie geht man dabei am besten vor?

Das hat letztlich ganz viel mit der Unternehmensstrategie zu tun. Denn ehe man blind loslegt und einfach mal alle Daten sammelt, die einem irgendwo unter die Nase kommen, muss man sich klar machen, welche Gesichtspunkte wichtig sind. Bauliche? Energetische? Dann stellt sich die Frage, welche Objektdaten man dazu in welcher Detailtiefe benötigt, wie viele man überhaupt pflegen kann und wie man sie in eine vernünftigen Oberfläche kriegt, damit sie später auch abrufbar sind.

In Zukunft wird es immer wichtiger werden, Bestandsdaten in einem pflegbaren Maß zu erfassen, also mit möglichst geringem Aufwand möglichst nahe an den Realfall heran zu kommen. Denn in diesen Bestandsdaten, die sich ja oft irgendwo befinden, aber eben nicht kategorisiert sind, steckt sehr viel Potential. Etwa wenn es um die Einsparung von Energie geht. Denn wenn man weiß, was man hat und was man verbraucht, kann man an den entsprechenden Stellschrauben ansetzen. Das macht die Betreibersicht letztlich aus.

Welche Rolle spielt die Statistik bei BIM im Bestand?

Statistik spielt eine wichtige Rolle bei der Massenberechnung. Also wenn es beispielsweise um die Frage geht, wie viel Rohrleitung in einem Gebäude vorhanden ist. Wie ermittelt man diese Daten? Mit dem Meterstab kommt man nicht weit, denn man kann ja nur mutmaßen, wo die Rohre verlaufen. Mittels Statistik lässt sich hingegen in jedem Fall ein Datenmodell erstellen, mit dem man arbeiten kann.

Ich habe in meiner Masterarbeit am Beispiel von Frischwasserstationen untersucht, wie man statistisch berechnen kann, wie viele verbaut wurden, und wie hoch die Instandhaltungskosten je nach Durchfluss sind. Natürlich erhält man dabei kein 100-prozentiges Ergebnis, aber das braucht man eigentlich auch nicht. Man muss einfach den Status-quo der wesentlichen Elemente kennen, also wissen, was da ist und wie gut oder schlecht sein Zustand ist. Das ist tatsächlich wesentlich mehr, als die meisten Betreiber haben.

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