API für Immobilienmanagement
Für alle Nicht-ITler: Was ist eine API?
Eine API, ausgeschrieben Application Programming Interface, ist im Endeffekt eine Schnittstelle, die dafür geschaffen wurde, dass Produkte und verschiedene Plattformen im World Wide Web über eine standardisierte Sprache miteinander kommunizieren können. Das Gute an dieser Technologie ist, dass sie sehr einfach funktioniert. Wie muss man sich das vorstellen?
Ein Beispiel: Programm 1 sagt zu Programm 2 „Ich schicke Dir jetzt diesen REST-API-Befehl und gehe davon aus, dass Du mir Daten zurück lieferst.“ Programm 2 antwortet dann mit einem JSON. Das ist nichts anderes als ein Textdokument, das sehr leicht lesbar ist. Und zwar sowohl menschenlesbar, das heißt für jeden, der sich das anschaut, ist der Inhalt sofort verständlich, als auch maschinenlesbar, wie man sagt. Ein Programm kann es also ebenfalls leicht verarbeiten. Das ist der große Vorteil der REST-API, dass die Kommunikation dadurch sehr einfach und vereinheitlicht wird; eben in einen Standard gepackt.
Wie lässt sich eine API für Immobilienmanagement mit AiBATROS® nutzen?
AiBATROS® nutzt REST-API ganz generell, um mit anderen Softwareprodukten zu kommunizieren. Dabei muss man jedoch entscheiden, was man diesen Drittsystemen zeigen möchte. Deshalb gibt es zum einen die interne, sogenannte Private API, über die das Frontend der Software und die InputApp mit dem Backend kommunizieren, das die Datenbank und die Rechenlogik enthält. Die öffentliche, Public API stellt hingegen sicher, dass ein Drittsystem nicht die gleichen Freiheiten bekommt wie diese internen Programmteile, denn AiBATROS® ist ja kein Spielplatz, wo jeder machen kann, was er will. Daher ist die Public API in ihren Möglichkeiten begrenzt, aber zugleich auch viel strukturierter und somit leichter zu nutzen.
Wie wird eine solche Public API technisch umgesetzt?
Wir haben die Struktur dieser API für Immobilienmanagement bei uns im System mit Hilfe des Standards Open API 3.0 gebaut. Will ein Kunde sie nutzen, bekommt er eine technische Dokumentation in einer sogenannten yaml-Datei zur Verfügung gestellt, die ihm zeigt, welche Arten von Operationen er ausführen kann. Also ob er sich nur Daten holen, oder auch an das System schicken darf, und welche Daten das sind.
Mit diesen Informationen ist er in der Lage, selbständig API-Calls an AiBATROS® zu richten. Also beispielsweise Daten zu einem bestimmten Objekt aus seinem System nach AiBATROS® zu senden, wo sie dann, gekennzeichnet mit einem Schnittstellensymbol, zu sehen sind. Dazu braucht man natürlich Fachwissen, aber an sich ist das, glaube ich, ganz gut zu handhaben, wenn man ein bisschen Ahnung davon hat. Und im Zweifel unterstützen wir durch technisches Consulting.
Welche Anwendungsmöglichkeiten bestehen derzeit?
Wir haben uns erst einmal überlegt, welche Use Cases es für die Public API gibt, also wofür unsere Kunden sie nutzen möchten, um dann die Rahmenbedingungen dafür zu schaffen. Im ersten Schritt haben wir uns natürlich auf die Objektdaten konzentriert. Ich kann diese Daten inzwischen nicht nur schicken oder holen, die API ist auch in der Lage, Funktionen auszuführen, also ein Objekt anzulegen. Auch Instanzdaten wie TGA-Listen lassen sich in AiBATROS® anlegen und updaten.
So besteht zum Beispiel die Möglichkeit, einen Brennwertkessel aus einem Drittsystem in AiBATROS® anzulegen und vielleicht einmal die Woche dessen Verbrauchsdaten nach AiBATROS® zu schicken. Umgekehrt lässt sich aber auch der mit Hilfe der Energieberechnung in AiBATROS® ermittelte CO2-Ausstoß eines Gebäudes in einem ERP-System anzeigen. Mit dem aktuellen Update kommt jetzt noch hinzu, dass Maßnahmenpakete per Public API aus AiBATROS® abgeholt und die Kosten angezeigt werden können.
Wie geht es mit dem Thema API für Immobilienmanagement weiter?
Das Thema API für Immobilienmanagement wird in jedem Fall weiterhin eine große Rolle spielen, weil die Vernetzung verschiedener Produkte und Systeme ganz wichtig bleibt. Schließlich verfügen wir über immer mehr Daten, die sinnvoll genutzt werden sollten. Das heißt, wir müssen sie von Programm A nach Programm B bringen. Dafür brauchen wir eine Art zu kommunizieren, und das ist eben eine REST-API.
Was AiBATROS® betrifft, wäre es langfristig denkbar, einen Use Case für Maßnahmen zu erstellen. Wenn dann eine Maßnahme in AiBATROS® geplant wird, holt das ERP-System sich die Maßnahmendetails dort ab und weiß somit, dass beim Gebäude XY die Fenster erneuert werden müssen, was das kostet, und dass es für den Handwerker einen Auftrag anlegen soll. Das wäre dann dank API für Immobilienmanagement ein ganzheitlicher Workflow, wie man ihn sich zur Digitalisierung der Immobilienwirtschaft wünscht!
